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Die Radreise war für uns ein unglaubliches Projekt. Wir haben zusammen mit Freunden und neuen Freunden viel vorbereitet, sind viel radgefahren, haben vieles erlebt und in allen von uns bereisten Ländern sehr viel Gastfreundschaft erfahren. Was wir vor dem Start gehofft hatten, hat sich für uns auf der Radreise eindruckvoll bestätigt: 99,5 % aller Menschen sind nett – und die anderen 0,5 % haben wir so gut wie nicht getroffen. Keine der schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten: Während der gesamten Reise haben wir uns nie an Leib und Leben bedroht gefühlt, sind nicht überfallen oder ausgeraubt worden und mussten kein Schmiergeld an Grenzbeamte oder Polizisten bezahlen. Im Gegenteil: oftmals wurden wir spontan eingeladen – zum Quatschen, zum Trinken und Essen oder gar zum Übernachten. Egal ob Polen, Russland, Kirgisien, China und so weiter – in allen Ländern haben wir bleibende Erfahrungen aufrichtiger Gastfreundschaft, gepaart mit einem ehrlichen Interesse an uns und unserer Reise, gemacht…

Photo in 9 x 13 als “Dankeschön”

Und was konnten wir den Gastgebern schon zurückgeben?  Ein von zuhause mitgebrachtes Photo von uns beiden auf dem in Chinesisch, Russisch, Polnisch und Deutsch “Danke!” geschrieben stand. Gerne denken wir daher z.B. an Kamalden, dem Kleinbauern aus Usbekistan zurück, der uns in seinen Betten schlafen lies. Oder an Anara, die Englischlehrerin aus Kasachstan, die uns zum traditionellen Beschbarmark essen eingeladen hat.

“Angst vor dem Nachbarn”

Diese Erlebnisse sind um so bedeutungsvoller, da wir vor jedem Grenzübertritt mehrfach von Einheimischen über den jeweils östlichen Nachbarn gewarnt worden sind: Die Deutschen machten ihr Späße über die Fahrraddiebstähle von Polen, die Polen erinnerten uns, dass mit dem Verlassen der EU bei der Einreise in die Ukraine alles gefährlicher werden würde, die Ukrainer warnten eindringlich vor den Russen, die einen beim Überfall auch noch die Schuhe ausziehen würden, wobei die Russen uns wiederum vor den Kasachen warnten, denen man nur mit ganz besonderer Vorsicht begegnen dürfe. Und die Kasachen ließen natürlich kein gutes Haar an den Kirgisen, welche uns wiederum für lebensmüde erklärten, als wir erzählten, dass wir mir dem Rad nach China wollen…

Vorurteile bilden Meinung

Nichts von den Warnungen hat sich bestätigt. Das Meinungsbild über den Nachbarn oder generell anderen Kulturen gegenüber, beruht oftmals nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern auf Vorurteilen und falschen Vorstellungen. Natürlich hatten auch wir vor dem Start der Radreise trotz Vorbereitung verzerrte Vorstellungen von den Ländern mit ihren Menschen und Kulturen. Doch durch die Erlebnisse während der Radreise konnten wir unsere Vorstellungen zurechtrücken – und hoffen gleichzeitig, dass wir dazu beitragen konnten, verzerrte Vorstellungen gegenüber Deutschland zu glätten.

Vorurteilsfrei und gastfreundschaftlich

Bewusst wurde uns dieser Aspekt, als Piet, der Vater von Ulfara aus Astrachan, der russischen Stadt an der Wolga-Mündung, zu uns im gebrochenem Englisch sagte: “Ich gehöre zur ersten Nachkriegsgeneration. Meine Vorstellungen von Deutschen sind natürlich auch von dem Geschichtsunterricht in der Schule geprägt worden. Wie die Deutschen sind, dass weiß ich erst jetzt. Denn ihr seid die einzigen Deutschen, die ich bisher persönlich kennen gelernt habe…“ Aber so unvoreingenommen, freundlich und aufgeschlossen, wie Piet uns trotz dessen begegnet ist, haben wir auch eine Vielzahl anderer Menschen vorurteilsfrei und gastfreundschaftlich kennen gelernt. Danke:

Polen 1  (29.04 – 22.04.2009)

Michal für die Übernachtung in seinem Ein-Zimmer-Appartement in der Stadt Kielce,

Violetta für den freundlichen Empfang in Lublin, der Partnerschaftstadt Münsters,

Marta für das Kennen lernen in Lublin und Wiedersehen in Warschau.

Ukraine (22.04 – 22.05.2009)

Oksana und ihre Lehrer Kollegen für die Spontaneinladung für das Grillfest im Wald,

Vitaly, dem Manager, für die Tage in Lutsk und für die Orga der Übernachtung in Rivne,

Oksana und Dan für die Übernachtung in Rivne bei der “alten Frau”, die erst ca. 50 war,

Ivan und Alexey für die Zeit in Zaporizhia inklu. Stadtrundfahrt, Schaschlik und Männerabend.

Russland 1 (22.05 – 09.06.2009)

Dem Major und seiner Frau aus Kroptokin für den ersten Bortsch auf russischem Boden,

Tseren, Bodma und Jevgeni für die tolle Zeit in der autonomen Republik Kalmückien, Elista,

Ulfara und ihren Eltern für die Übernachtungen in ihrer Datsche in Astrachan an der Wolga,

Michal aus der Tschechei und Michel aus den Niederlanden für die Reisebegleitung.

Kasachstan (09.06 – 24.08.2009)

Alisher und seinen Kollegen für die Einzelzimmer und den Umtausch von US-Dollar in Tenge,

Marhaba für die Tage in Aktöbe und die Mühen zur Klärung unserer Aufenthaltsregistierung,

Anara und ihrer Familie aus Emba für die Einladung zum Beschbarmark essen,

Michael und Pascal aus der Schweiz für die gemeinsamen Kilometer durch die Steppe.

Usbekistan (23.07 – 16.08.2009)

Shersod und Igor für den Empfang unserer Zweitpässe in Taschkent,

Aybek für die spontane Einladung zu seinem 30. Geburtstag in Taschkent,

Shaban aus Pakistan für den halben Hahn in Taschkent und die Einladung zu sich nach Hause,

Henriette, Ludmilla und Sergei Bekker für die Gastfreundschaft in Samarkand,

Kamalden aus Mundos für die “westfälischen Bratkartoffeln” und das Schlafen in seinen Betten.

Kirgisien (16.08 – 24.08.2009)

Muratbek für den Empfang an der Grenze und die gemeinsame Zeit in Osh,

Aytak mit seinem Esel und seinem Hund für die Motivation am Berg,

Unbekannt für den Zeltplatz auf 3000 m Höhe neben seiner Jurte.

China (24.08 – 16.11.2009)

Alim aus Kashi für den “tollen” Versand unserer Fahrräder in Holzkisten,

Huang aus Yinchuan für die zahlreichen Telefonate zum Wiederfinden unserer Räder,

Yuanyuan, Yoyo und deren Onkel für die schöne Zeit in Hefei, der Partnerstadt Osnabrücks.

Russland 2 (16.11 – 17.12.2009)

Anatoly aus Wladiwostok für die zehn WG – Tage in seiner 2ZKB Wohnung,

Sergei für den tollen russischen Abend in der Transsibirischen Eisenbahn,

Olga aus Rjasan, der Partnerstadt Münsters, für ihre Herzlichkeit,

Tanja und Andrej aus Rjasan für die Fahrten mit dem Lada.

Polen 2  (17.12 bis 27.12.2009)

Marta für das Kennen lernen in Lublin und Wiedersehen in Warschau,

Unbekannt für die kostenlosen Hot Dogs bei Schneeregen kurz vor Weihnachten,

Pater Jozef und dem Dominikaner Orden für das Weihnachtsfest in Poznan.

Deutsche im Ausland

Immer mal wieder haben wir auf der Reise Deutsche im Ausland getroffen, die uns geholfen haben. Danke an:

Martin aus Koktebel für die Sichtweisen über’s Auswandern und die Packetsendung,

Andreas, Diana, Sina und Leo aus Peking für die Übernachtungen und Übersetzungshilfen,

Nicole und Tobias für die in China ausgesprochene Einladung zum Grillen,

Manfred aus Wladiwostok für die Moskauer Deutsche Zeitung und das Abendessen,

Thomas für die Tage in Irkutsk inklu. Schneefahrt, Kuhrettung und Kaffee trinken.

Gastfreundschaft in Deutschland

Und auch in Deutschland haben wir eine tolle Gastfreundschaft erlebt. Von Freunden und Menschen, die wir bisher nicht kannten. So sind wir z.B. von “Fremden” auf der Strasse angesprochen, die uns eine Übernachtungsmöglichkeit angeboten haben. Danke an: Lena aus Paderborn, Boris aus Göttingen, Rene und Nadine aus Elxleben, Guido, Kaplan Bock und die Pfarrjugend aus Mühlhausen, Rici und Matthias aus Dresden, Lena aus Leipzig, Daniel und Kathrin aus Görlitz, Ulli und Anita in Letschin, Eva und Christina aus Berlin, Eckhart aus Lehnin, Marc aus Magdeburg, Tobias aus Braunschweig, Matze und Janina aus Hildesheim, Rosemarie aus Hannover, Familie Hegemann aus Hameln, Torsten aus Bielefeld und Maria aus Warendorf.

Keine Unterstützung = Keine Radreise

All diese Gastfreundschaft während der Radreise hätten wir nie  erlebt, wären wir nicht losgefahren. Das wir es überhaupt geschafft haben loszufahren und die Radreise durchzuführen, liegt an der Unterstüzung, die wir von ganz vielen Seiten ab dem Beginn der Planung der Radreise und bis heute erfahren haben: Danke!

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Artikel vom 08. März 2010 | Joern | Nachricht an Joern schreiben