Nachdem sich am vergangenen Samstag vor dem Münsterschen Rathaus die warmen Abschiedstränen mit dem kalten Regen vermischten, Patrick und Vanessa ihr riesiges Plakat mit einem “…gut Speiche”-Wunsch über den Prinzipalmarkt trugen und wir uns von Familien und Freunden verabschiedeten, sind wir nun endlich unterwegs. Die letzten Wochen vorm Start waren stressig genug und deshalb gut, endlich loszukommen. Münster verabschiedete uns standesgemäß: die Glocken läuteten und es regnete – wie sollte es anders sein.
Die erste Tagesetappe führte uns in Münster noch zu Zweirad Weigang – dem Fahrradhändler unserer Vertrauens, der uns mit seinem Team unsere super Reiseräder der Fahrradmanufaktur zusammengeschraubt hat. Weiter ging es dann nach Warendorf zur ‘Aktion Kleiner Prinz’. Dort fand ein Nachmittag für alle ehrenamtlichen Helfer statt und so lud man uns ein, doch auf eine Tasse Kaffee und ein (oder mehrere) Stück Kuchen vorbei zu schauen. Natürlich berichteten wir von unserem Vorhaben und wir wurden mit Fragen rund um Fahrrad und Reiseroute gelöchert. Nachdem uns noch eine Rolle Kekse mit Prinz drauf als Proviant geschenkt wurde, pedalierten wir – bei immer schönerem Wetter – Richtung Bad Iburg/Glane, zu Jörns Eltern. Dort nutzten wir den Sonntag, um noch einmal in Ruhe unsere Ausrüstung zu checken, einige Feineinstellungen an den Rädern durchzuführen und uns hervorragend von Jörns Mutter bekochen zu lassen (die wohl beste Rindsroulade der Welt!). Am Montag ging es dann endlich so richtig aufs Rad. Wir fuhren immer am Teutoburger Wald entlang, an den Salinen Bad Rothenfeldes vorrüber, mit einem kurzen Zwischenstop in Harsewinkel bei Claas (s. Foto), bis nach Paderborn.
In Paderborn wurde natürlich erstmal das berühmte “Dreihasenfenster” besucht. Nachdem wir dann Quatier in einer drei Hasen-WG bezogen hatten, gab es Abendessen und Nachtruhe… das war auch gut, denn immerhin hatten unsere, nach der Winterpause recht untrainierten Körper, über 120km mit vollem Reisegepäck abgestrampelt.
Am Dienstag – nach hervorragendem Frühstück (Danke an Lena, Christopher und Elke!) – stand dann die erste Bergetappe an. Irgendwie wird es für uns Flachländler östlich der Pader doch ganz schön hügelig. Das Eggegebierge und der südliche Teuto als erste Prüfung ? Doch bei herrlichem Sonnenschein – wer hätte das gedacht – velozipierten wir durch wunderschöne Wälder, entlang der Weser und immer hoch und runter bis nach Göttingen. Am Tagesende hatten wir immerhin fast 150 km auf unserem Tacho stehen und einen Geschwindigkeitsrekord von 61km/h – natürlich mit Helm!
In Göttingen steht nun ein Tag Aufenthalt an. In der WG von Jörns Freund Boris, haben wir Quartier bezogen, wurden mit nem lecker-scharfen Chilli-sin-carne & Reis begrüßt und nun muß ich mir wohl eine Stadtführung von Jörn antun, der hier vier Jahre studiert hat. Na dann…